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Traditionsverein e.V. der Freiwilligen Feuerwehr Hermsdorf
um 1813

Brandbegebenheit von 1813

An Abend des 2. September1813 nahmen 22000 Franzosen Quartier in Lausa. Kaum hatte Pastor Roller ein paar Worte mit den fremden Gästen gewechselt, da erscholl ganz in der Nähe der Ruf "Feuer". Er stürzte ans Fenster.
Abschrift:- Das Ringelsche Haus hinter der Scheune brannte und da loderten auch schon die Flammen zum Dachstuhl heraus. Soldaten waren mit brennendem Holzspan unter das Strohdach nach Heu suchen gegangen und so war der Brand entstanden. Bald brannte das Haus über und über und da fing auch schon Nachbar Thalheims Scheune Feuer. Rings um das Dorf die lodernden Wachfeuer, mitten im Ort die beiden Häuser in Flammen, es war ein einziges großes Feuermeer. Obwohl auch die ganze Schule voll Soldaten lag und das nahe Schulhaus ebenfalls mit Stroh gedeckt, in großer Feuergefahr schwebte, suchte doch der gute Schulmeister Peschel auf den Turm zu kommen um zu stürmen. Aber die ganze Schulgasse stand voller Pferde, daß er sich mit seiner Tochter, die mit stürmen sollte, nicht durchdrängen konnte. Sie mußten unter den Pferden weg bis ans Kirchtor kriechen. Ich aber und die Frau Schulmeisterin und ein Nachbar liefen, was wir laufen konnten, nach der Spritze. Das Spritzenhaus aber war verschlossen. Ich holte beim gegenüberliegenden Bauer Thronicke ein Beil, die Tür aufzusprengen. Es gelingt mir aber nicht. Da kommt ein Franzose herbei, reißt mir das Beil aus den Händen und schlägt das Tor in lauter Granatstücke, rennt aber mit meinem geborgten Beile davon. Ich und die Frau Schulmeister und der Nachbar zogen und schoben nun die Spritze heraus und nach der Brandstätte. Niemand mochte uns helfen, die Frauen ließen ihre Männer von daheim nicht weg, aus Furcht vor den wilden Franzosen. So kamen wir mit unserer Spritze nur langsam vorwärts, unterwegs wurden wir oft durch Kanonen und allerlei Fuhrwerk beiseite geschoben. Am Feuer angelangt, waren wir nur 10 Personen, Kinder mit eingerechnet, zur Löschung. Im Bache war nur wenig Wasser. Mit einer Schütte Stroh wurde es eingedämmt, aber wir konnten kaum die Eimer füllen. auf einmal kam Wasser genug. Die Weixdorfer hatten wohl unsere große Not geahnt und die Teiche gezogen. So konnten wir wenigstens die Nachbarhäuser retten. Nachts 1 Uhr endlich kam die Spritze von Hermsdorf. Der Weg über den Berg war durch Truppen, die um die Wachfeuer lagen, ganz versperrt gewesen, zudem wußten die Hermsdorfer wohl aus eigener Not kaum, wo sie zuerst helfen sollten. Auch die Schloßherrschaft hatte unser Sturmläuten gehört, konnte aber erst am 2. Tage nach Lausa kommen, weil im Schloß mehere Generäle und eine ganze Reiterschar im Quartier lagen. Auf dem Weg nach hier fanden die Schloßbewohner die schönen, mächtigen Bäume ihrer Allee umgehauen. Die Soldaten hatten sie zum Biwakfeuer geholt. .....

entnommen aus dem Büchlein - Unser Roller - von Louis Köhler, 1929, anläßlich des 150. Geburtstag vom Pastor Roller
Zu diesen Zeiten gehörte Lausa zu den Besitzungen der Hermsdorfer Schloßherren.



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